Mit dem neuesten Update unserer ExomeXtra®-Anreicherung erzielen wir bedeutende Fortschritte in der Exom-Diagnostik. Das Update ist ein weiterer Schritt nach vorn bei der Bereitstellung innovativer Lösungen zur Verbesserung der Patientinnen- und Patientenversorgung.
Von Anfang an hat ExomeXtra® die genetische Diagnostik über die üblicherweise untersuchten, kodierenden Regionen hinaus erweitert: Es berücksichtigt nicht-kodierende Varianten und verfügt über einen genomischen Backbone für die Bestimmung von CNVs im gesamten Genom. Die neueste Version 6 von ExomeXtra® baut diese Fähigkeiten weiter aus: Sie erfasst alle nicht-kodierenden Spleißstellen und alle nicht-kodierenden RNAs, die am Spleißprozess beteiligt sind. Zusätzlich erweitert das Screening auf relevante Infektionen den diagnostischen Nutzen von ExomeXtra® auch in der Pränataldiagnostik.
Einbeziehung nicht-kodierender Spleißstellen und aller snRNAs in beiden Spleißosomen, einschließlich RNU4-2
Spleißdefekte können schwerwiegende Folgen haben. Allerdings werden bei der konventionellen Exom-Diagnostik relevante Varianten übersehen, wenn sie in nicht-kodierenden, nicht-translatierten Exons liegen. Außerdem werden nicht-kodierende spleißende RNAs meist nicht analysiert. Daher deckt die ExomeXtra®-Anreicherung nun alle kleinen nukleären RNAs (snRNAs) beider Spleißosomen ab, darunter auch RNU4-2. Eine kürzlich erschienene Publikation¹ identifizierte RNU4-2 als häufige Ursache für syndromale neurologische Entwicklungsstörungen, was die Bedeutung seiner Einbeziehung unterstreicht.
Einführung eines pränatalen Infektionsscreenings
In Anbetracht der Auswirkungen pränataler Infektionen auf die Gesundheit des Fötus bietet die neueste Version von ExomeXtra® ein Screening auf Infektionen wie Toxoplasmose, Varizellen, Ringelröteln, Syphilis und Herpes Simplex Virus Typ 1 und 2. Diese Infektionen sind nicht genetisch bedingt und bleiben bei herkömmlichen Exom-Sequenzierungen unentdeckt.
Verbesserter Backbone für array-ähnliche CNV-Detektion und Abdeckung zusätzlicher nicht-kodierender Varianten
Mit diesem Update haben wir die Abdeckung krankheitsassoziierter nicht-kodierender Varianten auf über 46.000 Zielregionen erweitert. ExomeXtra® ist das einzige Exom, das eine vollständige Abdeckung relevanter Varianten aus den ClinVar- und HGMD-Datenbanken bietet. Zudem wurde das CNV-Backbone für die array-ähnliche Detektion von Kopienzahlvariationen (CNV) im gesamten Genom durch Hinzufügen von Sonden verstärkt und damit die Dichte in der Nähe kodierender Gene erhöht. Darüber hinaus wurde die Abdeckung auf Gene mit Repeat-Expansionen erweitert, die mit neuromuskulären und neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung stehen.
Referenzen:
1 Chen, Y., Dawes, R., Kim, H.C. et al. De novo variants in the RNU4-2 snRNA cause a frequent neurodevelopmental syndrome. Nature 632, 832–840 (2024).