Informationen zum Rhesus-NIPT
Das Zentrum für Humangenetik bietet die Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors bei Rhesus-negativen Schwangeren mittels nicht-invasivem Pränataltest (NIPT-RhD) an.
Beim Merkmal RhD (dem sogenannten Rhesusfaktor D) handelt es sich nur um eine von vielen bekannten Blutgruppeneigenschaften. Allerdings ist RhD recht stark immunogen, das bedeutet, dass Träger des Merkmals RhD-negativ häufig Antikörper gegen RhD bilden, wenn sie mit roten Blutkörperchen (Erythrozyten) in Kontakt kommen, die die Blutgruppeneigenschaft RhD tragen.
In der Schwangerschaft und während der Geburt können Erythrozyten des eigenen Kindes in geringen Mengen in den mütterlichen Blutkreislauf übertreten. Sofern das ungeborene Kind die Blutgruppeneigenschaft RhD-positiv trägt, und die Mutter Rh-negativ ist, kann es zu einer «Immunisierung» der Mutter kommen. Die dann gebildeten Antikörper gegen den Rhesusfaktor D nennt man Anti-D.
Vorteile:
- Mit der fetalen Blutgruppenbestimmung muss die vorgeburtliche Rhesus-Prophylaxe nur noch denjenigen Schwangeren verabreicht werden, die tatsächlich ein RhD-positives Kind erwarten.
- Die gezielte Rh-Prophylaxe nach fetaler Blutgruppenbestimmung schützt genauso gut wie die Gabe an alle RhD-negativen Schwangeren.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an unser Diagnostic-Support Team.
Prozessablauf
Ärztliche
genetische Beratung
Beauftragung und
Probenversand
Probenbearbeitung und
bioinformatische Analyse
Befundübermittlung
und Beratung
Informationen zur Durchführung des Rhesus-NIPT
Die Durchführung des Rhesus-NIPT bei Rhesus-negativen Schwangeren wird in den aktuellen Mutterschaftsrichtlinien empfohlen. Bislang wurde in der Schwangerschaft bei allen RhD-negativen Frauen eine Anti-D-Prophylaxe in der 28. – 30. Schwangerschaftswoche angeraten. Eine Anti-D-Prophylaxe ist jedoch dann nicht notwendig, wenn der Fetus (der RhD-negativen Schwangeren) ebenfalls RhD-negativ ist.
Wir bieten Ihnen mit dem Rhesus-NIPT die nicht-invasive Bestimmung des fetalen (kindlichen) Rh-Faktors aus dem mütterlichen Blut an. Ähnlich wie bei anderen Tests zur nicht-invasiven Pränataldiagnostik nutzen wir dabei die im Blut der Schwangeren vorhandene freie fetale DNA. Dabei wird mittels PCR das fetale RHD-Gen untersucht. Statistisch sind etwa 40 % der Kinder RhD-negativer Schwangerer ebenfalls RhD-negativ, entsprechend ist bei 60 % der Untersuchungen ein RhD-positives Kind zu erwarten.
Im Durchschnitt kann also mit der nicht-invasiven fetalen Blutgruppenbestimmung in jeder zweiten bis dritten Schwangerschaft eine unnötige Rh-Prophylaxe vermieden werden. Durch diese Untersuchung ist eine Schädigung des Kindes ausgeschlossen, da es sich lediglich um eine Blutabnahme bei der Mutter handelt.
Möglich ab der 12. Schwangerschaftswoche (SSW 11+0), die Bestimmung ab der 20. Schwangerschaftswoche (SSW 19+0) führt zu einer leichten Erhöhung der Genauigkeit (Sensitivität vor SSW 20 99,91 %).
Sensitivität: 99,93 %
Spezifität: 99,61 %
Material und Kosten
Benötigte Probe:
Wir benötigen 7,5 ml Blut in einem EDTA-Röhrchen oder einem speziellen cfDNA-Röhrchen. Im EDTA-Röhrchen ist die Stabilität der zellfreien fetalen DNA bei Raumtemperatur über 5 Tage, im cfDNA-Röhrchen über 7 Tage gewährleistet. Das Blutröhrchen muss mit Vor- und Nachnamen sowie dem Geburtsdatum beschriftet werden, ansonsten ist keine Bearbeitung möglich. Der Barcode allein ist nicht ausreichend. Eine Kühlung oder Zentrifugation der Probe ist nicht erforderlich. Die Testergebnisse werden Ihnen in der Regel innerhalb einer Woche übermittelt.
Kosten:
Für gesetzlich versicherte Schwangere wird der Test seit dem 01.07.2021 von der Krankenkasse übernommen. Privat krankenversicherte Schwangere erhalten eine Rechnung nach GOÄ über 129€, die bei der jeweiligen privaten Krankenversicherung eingereicht werden kann.
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