(Einzel/Duo/Trio)-Exom-Diagnostik mit ExomeXtra®
Die Summe aller kodierenden Bereiche des Genoms wird als Exom bezeichnet. Obwohl das Exom nur 1 % bis 2 % des Genoms ausmacht, befinden sich circa 89 % aller bekannten krankheitsverursachenden Varianten darin. Allerdings können krankheitsverursachende Varianten auch in nicht-kodierenden Regionen vorkommen. Diese Varianten werden bei der klassischen Exom-Diagnostik nicht ermittelt.
Unser Ziel ist es, alle genetisch bedingten Krankheitsfälle zu lösen. Dafür verwenden wir ExomeXtra® – eine diagnostische Lösung, die die Vorteile von Genom-, Exom- und Array-CGH-Analysen in einem einzigen Test kombiniert. Durch die gezielte Erweiterung um medizinisch relevante Regionen außerhalb des Exoms löst ExomeXtra® deutlich mehr Patientenfälle als klassische Exom-Diagnostik. ExomeXtra® ermöglicht eine maximale diagnostische Ausbeute und ist besonders wertvoll für Patientinnen und Patienten mit komplexen oder unklaren Symptomen.
Unsere ExomeXtra®-Diagnostik umfasst die Sequenzierung, bioinformatische Analyse und die Erstellung eines medizinischen Befunds – alles aus einer Hand.
FĂĽr weiterfĂĽhrende Informationen oder Beratung kontaktieren Sie unser Diagnostic-Support Team.
Prozessablauf

Ärztliche
genetische Beratung

Beauftragung und
Probenversand

Probenbearbeitung und
bioinformatische Analyse

BefundĂĽbermittlung
und Beratung
INFORMATION
Unsere Exom-Diagnostik mit ExomeXtra® identifiziert ca. 60.000 genetische Varianten pro Individuum. Da nicht jede dieser Veränderungen klinisch relevant ist, erfordert die Analyse eine präzise bioinformatische Filterung und medizinische Interpretation. Unser interdisziplinäres Team aus Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Fachärztinnen und Fachärzten für Humangenetik evaluiert die detektierten Varianten, um krankheitsrelevante Veränderungen zu identifizieren.
Für eine schnelle und fokussierte Interpretation berücksichtigen wir das Krankheitsbild und die Symptome. Hierzu erstellen wir eine spezifische Kandidatengen-Liste, die alle mit dem Krankheitsbild assoziierten Gene umfasst. Varianten in diesen Genen werden medizinisch bewertet und in einem leicht verständlichen Befund zusammengefasst.
Warum ExomeXtra® mehr bietet als klassische Exom-Diagnostik
Die Sequenzierung des Exoms ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn kein spezifisches Gen-Panel zur Verfügung steht, das die Symptomatik der Patientin oder des Patienten umfassend abdeckt. Das von uns verwendete ExomeXtra® übertrifft die klassische Exom-Diagnostik, indem zusätzlich krankheitsrelevante genetische Regionen außerhalb der proteinkodierenden Sequenzen erfasst werden. Dazu gehören unter anderem intronische und intergenische Varianten sowie mitochondriale DNA.
Darüber hinaus ermöglicht ExomeXtra® die array-ähnliche Detektion von Kopienzahlveränderungen (CNVs) sowie die Analyse von Repeat-Expansionen, die mit verschiedenen genetischen Erkrankungen in Verbindung stehen.
Damit identifiziert die Exom-Diagnostik mit ExomeXtra® mehr krankheitsverursachende genetische Veränderungen und steigert die Lösungsrate.
Höhere Aufklärungsrate dank genetischem Abgleich innerhalb der Familie
Im Rahmen unserer Diagnostik können die Sequenzierdaten der Patientin oder des Patienten mit denen anderer Familienmitglieder abgeglichen werden. Durch dieses Verfahren können wir die Anzahl der möglicherweise ursächlichen genetischen Veränderungen stark einschränken und die Lösungsquote drastisch erhöhen. Im Zentrum für Humangenetik Tübingen sind daher mehrere Beauftragungsoptionen möglich:
- Einzel-ExomeXtra®
- Duo-ExomeXtra®
- Elter-Kind-Duo-ExomeXtra®
- Trio- oder Quattro-ExomeXtra®
LEISTUNGSUMFANG EXOM-DIAGNOSTIK
Relevante Untersuchungsergebnisse beschreiben wir in einem medizinischen Befund ausführlich und senden ihn den verantwortlichen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen zu. Im Rahmen eines erneuten humangenetischen Beratungsgesprächs werden das Ergebnis sowie die daraus resultierenden Konsequenzen an die Ratsuchenden übermittelt. Je nach Fragestellung und Analysetyp (Trio-, Duo- oder Einzel-Exom) berücksichtigen und befunden wir folgende Parameter bei der Datenauswertung:
- alle proteinkodierenden Regionen des Genoms
- klinisch relevante RNA-Gene
- mehr als 46.000 intergenische und intronische Positionen, die laut ClinVar, HGMD und internen Datenbanken mit genetischen Krankheiten in Verbindung stehen
- hohe und einheitliche Abdeckung des gesamten mitochondrialen Genoms zur zuverlässigen Erkennung verschiedener Heteroplasmie-Grade
- pharmakogenetisch relevante Varianten in ausgewählten Genen
- Einzelnukleotid-Varianten (SNV) und kleine Insertionen/Deletionen (InDels)
- genomweite Kopienzahlveränderungen (Deletionen/Duplikationen) von einzelnen Exons bis hin zu ganzen Chromosomen
- Bereiche mit Verlust der Heterozygotie (ROH)
- Detektion von pränatal- und postnatal relevanten Infektionen: Parvovirus B19, Herpes simplex 1 & 2, Varizella zoster, Cytomegalovirus, Treponema pallidum, Toxoplasma gondii
- bei Trio (teilw. auch Duo)-Befunden kann noch gezielter analysiert werden:
DeNovo-Varianten, compound Heterozygotien (SNV/SNV | SNV/CNV), Homozygotien, X-gekoppelte Vererbung (Hemizygotie) bei männlichen Patienten, elterlicher Mosaizismus
In unseren Trio-Analysen können wir zudem folgende, oft übersehene Sachverhaltende durch unsere Auswertungsstrategie gezielt berücksichtigen:
- reduzierte Penetranz
- variable Expressivität
- Imprinting-Effekte
Wir erkennen und berichten auch uniparentale Disomien (UPD). UPDs können Krankheiten aufgrund von Imprinting-Effekten, zugrundeliegenden homozygoten pathogenen Varianten oder geringfügigen Mosaikanomalien hervorrufen. Wir sind in der Lage alle vier möglichen UPD-Konstellationen zu ermitteln: maternale Heterodisomien, maternale Isodisomien, paternale Isodisomien und paternale Heterodisomien.
Das macht uns besonders

Hauseigenes Exom-Design

Leistungsstarke Bioinformatik

Langjährige Erfahrung

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